Die seit über einem Jahr bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Covid19-Pandemie haben zu weitgehenden Einschränkungen im Alltagsleben geführt und werden wirtschaftliche Folgen in großem Ausmaß haben. Das Virus bewirkt letztendlich ökonomische und politische Krisen. Die Pandemie legt aber auch bereits lange existierende Problemlagen offen. Die Schwierigkeiten bei der Bewältigung der weltweiten Pandemie rufen in der Bevölkerung auch Unsicherheit sowie Unzufriedenheit und Skepsis gegenüber staatlichen Maßnahmen und deren Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit hervor. Aus demokratischer Sicht heraus ist es legitim, Eingriffe in Persönlichkeitsrechte kritisch zu hinterfragen. Auch aus gewerkschaftlichem Blickwinkel ist es notwendig, darauf zu achten, dass Maßnahmen zur Krisenbewältigung nicht einseitig zu Lasten der abhängig Beschäftigten getroffen werden. Allerdings schafft der aktuelle allgemeine Ausnahmezustand Raum für demokratiefeindliche Kräfte, die sich mit Verschwörungsbehauptungen von einer angeblichen Errichtung einer Corona-Diktatur an die Spitze einer selbst ernannten neuen »Freiheitsbewegung für das Volk« zu setzen versuchen. Diese neue Bewegung der Pandemieleugner und ihre Weltbilder werden in dieser Blickpunkt-Ausgabe einer kritischen Betrachtung unterzogen.