Vorwort

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

mit diesem Blickpunkt liegt euch endlich eine gewerkschaftliche Publikation vor, die ein Thema beleuchtet, das mir als muslimischem Gewerkschafter besonders am Herzen liegt. Diskriminierung, Verallgemeinerungen, Schubladendenken und Alltagsrassismus sind für mich keine Fremdwörter. Sie begegnen mir tagtäglich. Nicht nur wenn ich durch die Straßen gehe, auch im Betrieb, ja selbst bei Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich zusammen politisch aktiv bin.

Rassismus gegenüber Muslimen hat seit dem 11. September 2001 mit den Anschlägen von New York eine neue Hochkonjunktur in Deutschland und anderen westlichen Staaten erhalten. Infolge der schrecklichen Ereignisse war vielerorts plötzlich die Rede vom Islamismus. Hass und Angst wurden von Teilen der Gesellschaft geschürt und dabei alle Muslime über einen Kamm geschoren. Rechtspopulistische Parteien und Organisationen konnten sich weiter ausbreiten. Rassistische Vorurteile erlebten eine neue Konjunktur.

Als Gewerkschafter muslimischen Glaubens freut es mich sehr, dass die DGB Jugend sich des Themas »antimuslimischer Rassismus« annimmt und diese Broschüre als Arbeitshilfe veröffentlicht. Aufklärung, gute Argumente und Best-Practice-Beispiele dienen uns als Mittel gegen menschenverachtendes Gedankengut. Ich bin überzeugt, dass dieser Blickpunkt euch sehr hilfreich sein wird in der alltäglichen Arbeit im Betrieb und in der Gesellschaft.

Wir müssen wachsam und geschlossen gegen rassistische und fremdenfeindliche Gesinnungen sein.

Glück Auf! Ünsal Baser