BERLIN – No Backdrop for Nazis! / BERLIN – Keine Kulisse für Nazis!
02.09.2023 -Pressemitteilung: Breit unterstützte Kampagne startet mit Kundgebung und Fotowand im Regierungsviertel
Pressemitteilung:
„BERLIN – Keine Kulisse für Nazis!“: Breit unterstützte Kampagne startet mit Kundgebung und Fotowand im Regierungsviertel
Berlin, 02.09.2023. Auf dem Pariser Platz startet heute um 15:00 Uhr die mehrsprachige Kampagne unter dem Motto „BERLIN – No Backdrop for Nazis/Keine Kulisse für Nazis!“ mit einer Kundgebung des Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin. Die Kampagne soll zukünftig deutliche Zeichen für ein vielfältiges Berlin setzen und damit der Normalisierung von rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Versammlungen im Regierungsviertel entgegenwirken. Denn im Rahmen dieser Versammlungen wird das repräsentative Zentrum Berlins seit Jahren als Kulisse missbraucht.
Die Auftaktaktion der „No Backdrop“-Kampagne bietet den teilnehmenden Organisationen sowie Passant_innen und Tourist_innen die Möglichkeit, sich spontan und kreativ vor einer großen Fotowand mit dem international bekanntesten Symbol für Berlin, dem Brandenburger Tor, zu positionieren. So werden sie ihren Follower_innen auf Social Media unter den Hashtags #NoBackdrop und #KeineKulisse zeigen, dass Versammlungen von Rechtsextremen und Verschwörungsideologien auf selbstbewussten Protest stoßen. Gegebener Anlass ist eine in unmittelbarer Nähe stattfindende Kundgebung aus dem Reichsbürgerspektrum.
Beteiligt an der Kampagne sind neben dem Sprachlernunternehmen Babbel, dem GRIPS-Theater und dem Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin mit seinen 23 Mitgliedsorganisationen auch die Anrainer_innen im Regierungsviertel TIPI am Kanzleramt und Akademie der Künste (AdK). Der Fassadenbildschirm der AdK am Pariser Platz präsentiert zeitgleich zur „No Backdrop“-Auftaktkundgebung ein für alle Passant_innen sichtbares Kampagnenvideo.
Während der Kundgebung des Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Berlin sprechen Vertreter_innen des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg, des Türkischen Bund Berlin-Brandenburg (TBB), des DGB Berlin-Brandenburg und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Die Redner_innen machen auf dem Pariser Platz gemeinsam deutlich, dass die Mehrheit der Stadtgesellschaft sich für ein vielfältiges, glitzerndes und offenes Berlin einsetzt, das nicht als Kulisse für Inszenierungen von Rechtsextremen, Verschwörungsgläubigen und Reichsbürger_innen taugt.
Ayşe Demir, Vorstandssprecherin des TBB, betont:
„Insbesondere in einer Stadt wie Berlin, die von Vielfalt geprägt ist, müssen Orte wie der Reichstag und das Brandenburger Tor Symbole für Vielfalt und Weltoffenheit sein. Hier muss ein klares Zeichen gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck und Rassismus gesetzt werden.“
Daniel Wucherpfennig, DGB-Regionsgeschäftsführer Berlin-Brandenburg, fügt hinzu:
„Die Normalisierung rechtsextremer, rassistischer, antisemitischer und verschwörungsideologischer Versammlungen im Regierungsviertel ist inakzeptabel und gefährlich für die Demokratie. Ein entschlossenes Handeln dagegen ist dringend erforderlich.“
Dr. Bruno Osuch, verantwortlich für politische Kommunikation beim Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg, macht deutlich:
„Berlin ist eine bunte Stadt, in der Menschen so leben können wie sie sind – selbstbestimmt, selbstbewusst, als fester Teil der Stadtgesellschaft. Wir lieben die Stadt für ihre Vielfalt und stehen für sie ein. Immer und überall.“
EKBO-Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein ergänzt:
„Meine unverlierbare Würde als Mensch gibt mir nicht – nie! – das Recht, andere gering zu schätzen. Hass und Ausgrenzung kann niemals ein Weg sein, Würde zu bewahren – weder die anderer noch meine eigene!“
Bianca Klose, Geschäftsführerin des Vereins für demokratische Kultur in Berlin (VDK) e.V., hebt hervor:
„Im Regierungsviertel gibt es aus zahlreichen Gründen viel zu selten Positionierungen gegenüber rechtsextremen Versammlungen. Das Netzwerk von BERLIN GEGEN NAZIS setzt mit der ,No Backdrop’-Kampagne einen neuen Impuls für niedrigschwellige Mitmachangebote. Wer also an diesem symbolisch aufgeladenen Ort eindeutig Haltung zeigen will, kann dies in Zukunft kreativ tun.“
Die Mitmachaktion an der Fotowand wird erst der Auftakt für Aktionen im Regierungsviertel sein. Die Kampagne „BERLIN – No Backdrop for Nazis / Keine Kulisse für Nazis!“ will Berliner_innen und Tourist_innen ab sofort immer wieder Gelegenheiten zur Positionierung gegenüber rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Inszenierungen im Regierungsviertel bieten.
Der Impuls für die neue Kampagne kam aus dem Partner_innennetzwerk der Mobilisierungsplattform BERLIN GEGEN NAZIS, einem Projekt des Vereins für demokratische Kultur in Berlin (VDK) e.V. Die deutschlandweit einmalige Mobilisierungplattform unterstützt die demokratisch engagierte Zivilgesellschaft der Stadt seit 2014 mit Informationen zu rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und verschwörungsideologischen Versammlungen und steht gemeinsam mit über 80 Organisationen im Partner_innennetzwerk an der Seite aller, die in einem Berlin leben wollen, das den Mund aufmacht und Haltung einnimmt, wenn Neonazis, Rassist_innen oder Antisemit_innen versuchen, den Stadtraum mit ihren menschenverachtenden Ideologien zu besetzen.
Zur vollständigen Pressemitteilung.
No Backdrop for Nazis! / BERLIN – Keine Kulisse für Nazis! Kampagnenflyer englisch/deutsch.
Übersetzungen des Kampagnenflyers in 15 weitere Sprachen.
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(c) Bilder bei Berlin gegen Nazis