Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Pogromnacht 2018

Wir sind sehr bewegt und freuen uns, dass es innerhalb unseres Bündnisses sehr viele, sehr unterschiedliche Veranstaltungen zu dem Jahrestag gibt. Die Pogromnacht ist und bleibt ein Datum, an dem wir innehalten und uns der Vergangenheit stellen sollten - nicht im Sinne von Schuld, sondern im Sinne von Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft.

AKTION GLANZ der Evangelischen Kirchenkreise Teltow-Zehlendorf und Steglitz in Berlin:

9. November 1938: In den Novemberpogromen gegen jüdische Mitbürger und Einrichtungen trat die Gewalt der Nationalsozialisten offen zutage. Die vorausgegangene schrittweise Entrechtung, Drangsalierung und Ausgrenzung von Deutschen, die jüdisch waren oder als Juden galten, die anders oder frei dachten, schlug im November 1938 in eine staatlich gelenkte, öffentliche Verfolgung um. Die Nationalsozialisten ermordeten allein in diesen Tagen ca. 400 Menschen oder trieben sie in den Selbstmord. Sie zerstörten tausende Synagogen, Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe. Sie inhaftierten 30.000 Juden in Konzentrationslagern. Und doch waren die Novemberpogrome erst der Auftakt zu einem systematisch betriebenen Staatsterror bis 1945.

Wie konnte das damals passieren? Weil sich Täter dazu hergaben und weil eine große Mehrheit, auch unter den Christen, das Unrecht schweigend hinnahm. Zu wenige haben wie Pfarrer Helmut Gollwitzer das offene Wort riskiert: "Wir sind mitverhaftet in die große Schuld, dass wir schamrot werden müssen, wie biedere Menschen sich auf einmal in grausame Bestien verwandeln. Wir sind alle daran beteiligt, der eine durch Feigheit, der andere durch Bequemlichkeit, die allem aus dem Wege geht, durch das Vorübergehen, das Schweigen, das Augenzumachen, durch die Trägheit des Herzens, durch die verfluchte Vorsicht." (aus: Predigt am Buß- und Bettag am 16. November 1938 in Dahlem) [...]

Wir bitten Sie: 

Verbreiten Sie diesen Aufruf im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis. Verteilen Sie mit uns vom 04.11. - 11.11.2018 die Stolpersteinkarten

Suchen Sie in der Woche 4.-11.11. einen der Stolpersteinorte im Bezirk auf und geben ihm seinen Glanz wieder. Das geht ganz einfach mit etwas Zahncreme und einem Haushaltsschwamm! Und ein Papiertaschentuch hilft am Ende beim Polieren.

Dienstag, 6. November 2018, 20.00 Uhr, Kapelle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Zum Pogromnacht-Gedenken: Alles durchbewältigt? Die Evangelische Kirche in Deutschland und ihr Verhältnis zu Israel
Kapellengespräch mit Prof. Dr. Micha Brumlik, Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken, Dr. Gesine Palmer u.a., in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Auch unter den evangelischen Christ*innen, die der nationalsozialistischen Gleichschaltung widerstanden hatten, waren es vergleichsweise nur wenige, die sich der zunehmenden Ausgrenzung und Verfolgung jüdischer Menschen widersetzten und rassistisch Verfolgten beistanden. Und es dauerte nach dem Krieg lange, bis es zu einer selbstkritischen Auseinandersetzung mit diesem Teil der eigenen Geschichte kam. Propst Heinrich Grüber, der zahlreichen Juden zur Flucht verhelfen konnte, stand seit dem Eichmann-Prozess in Israel für das „andere Deutschland“, für die andere Christenheit. Er war es auch, der in den 60er Jahren wesentlich die Gründung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft vorantrieb. Wo stehen evangelische Christ*innen heute in den deutsch-israelischen Beziehungen? Darüber spricht die Herausgeberin des 2017 erschienen Bandes „Alles durchbewältigt? Die Evangelische Kirche in Deutschland und ihr Verhältnis zu Israel“, Dr. Gesine Palmer, mit dem Publizisten Prof. Dr. Micha Brumlik sowie mit Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken, dem langjährigen Leiter des Instituts Kirche und Judentum an der Humboldt-Universität und Mitbegründer des Programms Studium in Israel.

Schalom  -  eine Ausstellung, noch bis zum 25. November 2018

Vaterunser-Gemeinde, Detmolder Straße 17, 10715 Berlin - Wilmersdorf

Die am 09. September von Pfarrerin Ruth Passauer wiedereröffnete Schalom-Ausstellung ist nun um die Dokumentation ihrer Entstehungsgeschichte erweitert. Es ist eine Fülle an Informationen bereitgestellt, die über das Umfeld, die Hintergründe und die Motivation zur Erstveröffentlichung im Jahre 1978 Auskunft geben. Originale Briefwechsel und Fotos bieten einen Schatz an Informationen. Angestoßen wurde die Ausstellung 1978 durch die Gedenkveranstaltungen anlässlich des 40. Jahrestages der Pogromnacht (s. u.) anlässlich des 80. Jahrestages haben wir sie wieder eröffnet. Der normale Sonntagsgottesdienst am 11. November und eine Veranstaltung am 20. November werden dem Thema gewidmet sein.

Die Ausstellung kann von Mo - Fr (bitte nach telefonischer Anmeldung am Vortag 030/ 853 25 76) zwischen 9.00 und 16.00 Uhr oder zu vereinbarten zusätzlichen Terminen besucht werden.

Gedenkweg 2018

Mit den Ausschreitungen vom 9. November 1938 offenbarten die nationalsozialistischen Machthaber ihren Judenhass und Antisemitismus in vollem Ausmaß. Jüdische Einrichtungen, Geschäfte und Synagogen wurden zerstört und Juden wurden im ganzen Deutschen Reich verhaftet, misshandelt und ermordet. Genauso empörend wie die Gräueltaten der zynisch „Reichskristallnacht“ genannten Aktion war, dass sich weite Kreise der Bevölkerung daran ungeniert beteiligt haben und so gut wie niemand dagegen seine Stimme erhob. 80 Jahre nach der Reichspogromnacht wollen wir schweigend an die Untaten erinnern, der Opfer gedenken und uns der Verantwortung stellen, die uns ausder Geschichte erwächst.
Gehen Sie mit am 8. November 2018!
  • 12.30 Uhr mit Kranzniederlage im „Ausstellungsgraben“ in der Topographie des Terrors
  • 13.10 Start des Gedenkweges über Niederkirchnerstraße – Stresemannstraße – Potsdamer Platz – Ebertstraße – Hannah-Arendt-Straße – Cora-Berliner-Straße – Denkmal für die ermordeten Juden Europas – Brandenburger Tor
  • Ca. 13.50 Uhr Ankommen Brandenburger Tor. Namen von ermordeten Juden werden verlesen. Reden werden gehalten von dem regierenden Bürgermeister Michael Müller, Bischof Dr. Markus Dröge, Erzbistum Dr. Heiner Koch und Dr. Fritz Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und gegen Antisemitismus.
  • Ca. 14.15 Uhr Ende des Gedenkweges

80 Jahre Novemberpogrome - Gedenken der Opfer aus der Luisenstadt

Freitag, 9. November 2018

16:00-16:45 Uhr Ökumenische Andacht in der St. Jacobi-Kirche, mit Daniel Pacitti, Bandoneon
16:45-17:00 Uhr Überquerung der Oranienstraße mit Kerzen zum Vorplatz vor der Bona Peiser Sozio-Kulturelle Projekträume
17:00-18:00 Uhr Verlesung der Namen von Jüdinnen und Juden, die aus der Luisenstadt deportiert oder zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden. Die Namen werden auf dem Vorplatz vor der Bona Peiser von Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern aus Politik, Kultur und Gesellschaft verlesen.
Gegen 18:00 Uhr Musik vom Frauenchor Queen Bees and the Beat
Ab ca. 18 Uhr Gesprächsrunde in der Bona Peiser Sozio-kulturelle Projekträume, Moderation: Matthias Hofmann

Orte: St. Jacobi-Kirche, Oranienstraße 133/ Bona Peiser Soziokulturelle Projekträume, Oranienstraße 72

Gegen das Vergessen – Sie waren Nachbarn, Gedenkwochenende in Spandau

Vom 9. bis 11. November 2018 wird in Spandau zweier Ereignisse gedacht, die bis in die Gegenwart hinein wirken und mahnen. Vor 100 Jahren am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg in dem etwa 17 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Alleine in der Spandauer Luther-Kirchengemeinde listen Gedenktafeln mehr als 700 Namen gefallener Soldaten auf. Vor 80 Jahren am 9. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen – auch die in Spandau. Ein Ereignis, das ein Vorbote war für die Ermordung von mehr als 6 Millionen europäischer Juden. Veranstaltungen der Evangelischen Kirche Spandau und der Luther-Kirchengemeinde – mit Unterstützung des Spandauer Bezirksamtes – erinnern an diese beiden Ereignisse.

In der Altstadt Spandau

Freitag, 9. November 2018, 17-20 Uhr (Marktplatz Spandauer Altstadt, 13597 Berlin)
Ausstellung zur Pogromnacht in Spandau und Erinnerung an jüdische Geschäfte, Ärzte, Rechtsanwälte in der Spandauer Altstadt (Jugendgeschichtswerkstatt Spandau), Eröffnung durch Bezirksbürgermeister Kleebank

Sonntag, 11. November 2018 Gedenken in Spandau – 80 Jahre Pogromnacht
14 Uhr Ökumenische Andacht in der St. Nikolai-Kirche (Spandauer Altstadt, Reformationsplatz) anschließend gemeinsamer Gedenkgang „Sie waren Nachbarn“ zum Mahnmal für die ermordeten Juden an der Sternbergpromenade
15 Uhr Gedenken am Mahnmal für die zerstörte Spandauer Synagoge und die Spandauer Opfer der Shoah
16 Uhr Treffen im Gemeindesaal von St. Nikolai (Reformationsplatz 8, 13597 Berlin)
Hier besteht die Möglichkeit, mit Angehörigen ehemaliger jüdischer Bürger und Bürgerinnen Spandaus ins Gespräch zu kommen.

Freitag, 9.11. 17.00 Uhr Zionskirche
Den Stolperweg gehen – auf den Spuren jüdischer Mitbürger – mit Biographie Text Musik

Als Veranstaltung der Kirchengemeinde am Weinberg wird es auch in diesem Jahr wieder am 9. November einen "Stolperweg" geben. Wir beginnen um 17:00 Uhr in der Zionskirche und gehen einen Weg, bei dem wir an verschiedenen Stolpersteinen mit Texten und Musik innehalten. Der Weg endet gegen 19:00 Uhr an der Sophienkirche.

„Dich vergesse ich nicht!“ - Zum Gedenken an die Novemberpogrome von 1938
Freitag, 9. November 2018 18:00 Uhr

Mit einer Gedenkveranstaltung unter dem Thema „Dich vergesse ich nicht!“ erinnern Junge Gemeinden des Kirchenkreises an die Novemberpogrome von 1938. Die Jugendlichen befassten sich im Vorfeld zu diesem Tag mit jüdischen Biographien, die sie am 9. November auf unterschiedliche Weise vorstellen. Das Orchester des Barnimer Gymnasiums wird an diesem Abend Auszüge aus der Oper Brundibár spielen, die 1941 im jüdischen Kinderheim in Prag aufgeführt wurde.

Infos: Matthias Reim: Tel. 030.923785242; m.reim@kirche-berlin-nordost.de

Pogromgedenken am 9. November 2018 - 24 Stunden Offene Kirche Gethsemanekirche

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland Synagogen zerstört, jüdische Geschäfte und Wohnhäuser verwüstet. Jüdische Menschen wurden bedrängt, öffentlich verhöhnt und misshandelt. Die Pogrome markierten den Übergang von der Diskriminierung der deutschen Juden seit 1933 zur systematischen Verfolgung und Ermordung. Das alles geschah vor 80 Jahren in diesem Land.

Wir halten die Kirche in ökumenischer Gemeinschaft 24 Stunden offen und erinnern mit stündlichen Psalmgebeten, Gottesdienst und Stille an die Opfer und an das Versagen von Volk, Staat und Kirche. Wir setzen ein Zeichen gegen jeden – auch heutigen- Antisemitismus und laden ein, in der gottesdienstlichen Gemeinschaft Kraft zu schöpfen für einen menschenfreundlichen Umgang miteinander heute.

  • Beginn am 09.11.2018 um 18 Uhr mit dem täglichen Gebet für Freiheit und Menschenrechte
  • 20-21 Uhr Andacht mit dem Jugendvokalensemble
  • 22-23 Uhr Andacht mit Jalda Rebling
  • Zu jeder vollen Stunden Psalmgebet
  • Abschluss am 10.11.2018 um 18 Uhr mit dem täglichen Gebet für Freiheit und Menschenrechte

Techno-DJ aus Detroit predigt in St. Thomas-Kirche in Berlin Kreuzberg

Kirchengemeinde und Techno-Club Tresor kooperieren: Gemeinsames Erinnern an Mauerfall und Pogromnacht mit DJ und Prediger Robert Hood

Termin: 9. November 2018, 19 Uhr, St. Thomas-Kirche am Mariannenplatz, Berlin-Kreuzberg

Berlin - Techno in der Kirche: Am 9. November 2018 um 19 Uhr wird Robert Hood, DJ, Komponist und Prediger aus Detroit, in der St. Thomas-Kirche in Berlin-Kreuzberg eine Gastpredigt halten und Musik auflegen. Gemeinsam mit Rebecca Marquardt, Pfarrerin aus Kreuzberg, und Stefanie Hoffmann, Pfarrerin für Digitale Verkündigung, erinnert er an zwei bedeutsame historische Ereignisse: An den Fall der Ost- und Westdeutschland trennenden Mauer vor 29 Jahren und an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte - die Pogromnacht, die sich am 9. November zum 80. Mal jährt.

„Mit dieser speziellen Andacht wollen wir eine Zielgruppe ansprechen, die man sonst mit den Botschaften des 9. Novembers nur schwer erreicht“, sagt Friederike von Kirchbach, Pfarrerin in St. Thomas, „Dafür braucht es eine andere Form. Ein Techno-Prayer, eine Andacht mit Techno-Musik zu feiern, ist eine Möglichkeit.“ Bei der Andacht kooperieren der Berliner Techno-Club Tresor und die Kirchengemeinde St. Thomas. „Elektronische Musik bringt Menschen zusammen. Für mich ist die Techno-Szene auch so etwas wie eine Glaubensgemeinschaft“, sagt Tresor-Gründer und Mitveranstalter Dimitri Hegemann, „Wir teilen gleiche Werte: Auch uns ist Frieden, Freiheit, Toleranz und Offenheit wichtig. Das verbindende Element ist die Musik - Techno builds bridges, not walls.“

Für zusätzliche musikalische Unterstützung sorgt die international bekannte und mehrfach ausgezeichnete Komponistin und Chorleiterin Esmeralda Conde Ruiz aus London gemeinsam mit dem Berliner Chor der Kulturen der Welt. Bei der Organisation mitwirken werden neben Helferinnen und Helfern aus der Kirchengemeinde und aus dem Club Kraftwerk die Happy locals www.happylocals.org

Sowohl Dimitri Hegemann vom Tresor als auch Pfarrerin Friederike von Kirchbach als Vertreterin der Kirchengemeinde könnten sich gut vorstellen, auch in Zukunft gemeinsam zu Andachten einzuladen. „Vielleicht wird eine Reihe daraus“, meint Dimitri Hegemann, „Früher gab es Beat-Messen, heute ist das dann die elektronische Musik.“ 

Foto ©Marie Staggat

Gottesdienst Pogromgedenken am Freitag 9.11.2018, 19 Uhr in der Franz. Friedrichstadtkirche Berlin-Mitte am Gendarmenmarkt

Am 9. November veranstaltet unsere Gemeinde einen Gedenkgottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche. Dieser beginnt um 19 Uhr, wird gehalten von Herrn Dr. Loerbroks und musikalisch begleitet von Herrn Kilian Nauhaus.

Novemberpogrome im Wedding Erinnern anhand von Zeitzeugenberichten - 9. November, 19.00 Uhr

Vortrag: Dr. Hans-Rainer Sandvoß, Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Musik aus Israel
Projektchor und Flötenkreis der Kapernaum-Gemeinde
Leitung: Gesine Hagemann
Variationen über jiddische Lieder
Johannes Pangritz - Klavier
Verbindende Worte: Marita Lersner

Ort: Kapernaumkirche, Seestraße 35, 13351 Berlin

Gottesdienst: 80 Jahre Pogromnacht

Freitag, 9. November 2018 19:00 - 20:00 Uhr

Zum 80. Mal jährt sich die von den Nationalsozialisten initiierte Pogromnacht, in der jüdische Geschäfte und Synagogen zerstört und Menschen verfolgt wurden. In einem Gottesdienst soll daran erinnert werden. Dabei werden auch persönliche Schicksale aus Pankow und aus der Hoffnungskirchengemeinde eine Rolle spielen.

In der Lutherkirche Spandau (Lutherplatz 1, 13585 Berlin)

Ausstellung in der Lutherkirche. Die Luther-Kirchengemeinde Spandau plant in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt und unter Einbeziehung der Tafeln mit den Namen der im 1. Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder eine Ausstellung zu den Regimentern, die in Spandau stationiert waren, sowie eine Ausstellung zu den ermordeten jüdischen Mitbürgern, die im Umfeld der Lutherkirche gewohnt haben.

„Gegen das Vergessen“ - Konzerte am Freitag, 9. November, 19 Uhr und Sonntag, 11. November 2018, 18 Uhr

Werke jüdischer (Mendelssohn-Bartholdys Kantate zum Psalm 55 „Hör mein Bitten“) und französischer Komponisten (u.a. das Requiem von Duruflé, das er 1947 zum Tod seines Vaters komponiert hat, in das die Erfahrungen des Weltkriegs eingeflossen sind) sowie Lieder gegen den Krieg von Hans Eisler; Ada Belidis (Sopran), Andreas Jocksch (Bariton), Chor der Lutherkirche Spandau, Klaus Thiemann (Trompete), Olaf Taube (Pauke), Domenica Reetz (Harfe), Frédéric Blanc (Orgel), Spandauer Stadt-Streicher, Erika Engelhardt (Leitung)

Das Konzert findet statt in Kooperation mit dem Bezirksamt Spandau und unter der Schirmherrschaft der französischen Botschafteri n Anne-Marie Descôtes.

Freitag, 9. November 2018, 19 Uhr - Gedenkgottesdienst zum 80. Deutschen Gedenktag der Novemberpogrome

Luisenkirche, Gierkeplatz 4, 10585 Berlin, Deutschland

Paulus schrieb in unruhigen Zeiten an die Gemeinde in Rom den bedenklichen Satz „Seid der Obrigkeit untertan!“ Er schrieb aber auch „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“ (Römer 12,21). Zwei Sätze im Streit. Angesichts ihrer Spannung ringen wir um gebotene Formen des Handelns und Gedenkens in Zeiten, die uns unruhig machen. Im Gottesdienst erbitten wir Gottes Beistand. Dazu lädt die Luisenkirchengemeinde herzlich ein.

Der Gottesdienst im Gedenken an die Novemberpogrome 1938 findet statt in Kooperation mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und dem Institut Kirche und Judentum. Zu hören ist das Luisen-Vokalensemble. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Luisenkirchengemeinde zu Begegnung und Gespräch bei Wein, Saft und Brezeln.

Freitag, 9. November 2018, 19 Uhr - 80 Jahre Pogromnacht: Gedenkkonzert "... überall Scherben!" mit Werken jüdischer Komponisten

Sühne-Christi-Kirche, Toeplerstraße 1-5, 13627 Berlin

Dem Gedenken an den 80. Jahrestag der Reichspogromnacht gewidmet, erklingen an diesem Abend Kompositionen von Salamone Rossi, einem jüdischen Komponisten des Frühbarock: "Kaddish", ferner Chorwerke mit Orgelbegleitung von Louis Lewandowski, Felix Mendelssohn-Bartholdy: Hymne "Hör mein Flehen", Meir Finkelstein: "L'Dor Vador", sowie Klavier- und Orgelwerke.

Luisen-Gemeinde: Gottesdienst im Gedenken an die Novemberpogrome vor 80 Jahren

Paulus schrieb in unruhigen Zeiten an die Gemeinde in Rom den bedenklichen Satz. „Seid der Obrigkeit untertan!“ Er schrieb aber auch "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem!“ (Römer 12,21) Zwei Sätze im Streit. Angesichts ihrer Spannung ringen wir um gebotene Formen des Handelns und Gedenkens in Zeiten, die uns unruhig machen. Im Gottesdienst erbitten wir Gottes Beistand. Dazu laden wir Sie und Euch sehr herzlich ein.

Der Gottesdienst im Gedenken an die Novemberpogrome 1938 findet am 9. November um 19 Uhr in der Luisenkirche statt - in  Kooperation mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und dem Institut Kirche und Judentum.

Gedenkkonzert zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht „...überall Scherben!“

Eine Spurensuche anhand von Werken von Salamone Rossi: Kaddish Mendelssohn-Bartholdy: Hymne u.a. Louis Lewandowski: Psalmen u.a. Meir Finkelstein: L‘dor Vador

Sonja Pitsker - Sopran, Stefan Kießling - Orgel
Martin L. Carl - Klavier
Kammerchor AMICI VOCALES,
Charlottenburger Kantorei Gustav-Adolf-Kantorei
Leitung: Martin L. Carl

Evangelische Kirchengemeinde Charlottenburg Nord, Sühne-Christi-Kirche, Toeplerstr. 1, 13627 Berlin

Gottesdienst und Konzert zum Gedenken an die Pogromnacht

Am 9. Nov 1938 wurden die systematischen Übergriffe der nationalsozialistischen Diktatur endgültig zum existenzbedrohenden Szenario vieler Verfolgter. Tausende Juden wurden in diesen Herbsttagen ermordet und ausgeraubt. Es wurden Konzentrationslager fertiggestellt und Polizeistellen informiert sich auf Verhaftungen vorzubereiten anstatt sich um den Schutz jüdischer Bevölkerung zu kümmern. Strafverfahren wurden nicht geführt, die über eine Verwarnung einzelner hinausgingen. Der Machtmissbrauch der NSDAP wurde von Großorganisationen nicht öffentlich kritisiert, obwohl über 1400 Glaubenshäuser zerstört oder beschädigt wurden.

Intellektuelle und Künstler verließen nach Möglichkeit ihr Zuhause, wanderten aus und begannen ein Leben im Exil, sofern sie nicht deportiert wurden. Rassentheoretische Begründungen wurden zur Kunstauffassung und einem Schönheitsideal verwendet. Verfemt, verfolgt oder ermordet wurden Künstler in den Jahren nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und im Wissen derer, die Ihre Chancen dadurch gesteigert sahen.

Wir möchten an diesem Abend mit Texten und Musik daran erinnern, was niemals hätte geschehen sollen. Im Gottesdienst „ Licht und Klang“ um 19.00 Uhr werden Abschnitte aus dem Buch Esther mit neueren Texten gelesen. Den Schwerpunkt bildet dann im Anschluss die Musik derer die der Kategorie „entartet“ angehörten. Wir möchten mit der Musik von Hans Gál, Ernst Krenek, Darius Milhaud u.a. an diese Nacht im November vor 80 Jahren erinnern.

Herzliche Einladung zum Gottesdienst „Licht und Klang“ mit Pfarrerin Westerhoff, Diakonin Fritsch und Pfr.Dr. Groß am 9. November um 19.00 Uhr und um 20.00 Uhr das Konzert im Großen Saal mit Michael Cohen Weissert (Klavier), Joshua Löhrer (Klarinette) und N.N. (Violine).

Gedenkkonzert am 80. Jahrestag der Pogromnacht: Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Ursula Mamlok

Freitag, 9. November 2018, 20.00 Uhr, Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Es musizieren: Prof. Stephan Picard (Violine), Prof. Hartmut Rohde (Viola), Prof. Wolfgang Boettcher (Violoncello), Frank-Immo-Zichner (Klavier

Im Zentrum des Gedenkkonzerts stehen Werke der deutsch-amerikanischen Komponistin Ursula Mamlok. 1923 in Berlin-Charlottenburg geboren, erhielt sie schon mit 12 Jahren professionellen Kompositionsunterricht, musste als Jüdin aber auch zunehmend Benachteiligung und Ausgrenzung erfahren. 1939 konnten die Eltern mit ihr nach Ecuador flüchten. Ein Jahr später gelang es der 17-Jährigen, ein Stipendium für New York zu erhalten, wo sie Komposition (und Klavier) studierte und später selbst jahrzehntelang unterrichtete. Stilistisch orientierte sie sich zunächst an Paul Hindemith, später u. a. an der Zwölftontechnik und wurde auf eigenständige Weise zu einer führenden Vertreterin der US-amerikanischen Avantgardemusik. Nach dem Tod ihres Ehemanns kehrte sie 2006 in ihre Geburtsstadt Berlin zurück und lebte hier bis zu ihrem Tod 2016 nahe der Tauentzienstraße. Mamloks Kompositionen „Panta Rhei“, „Rotations“ und „From My Garden“ werden im Konzert eingefasst von langsamen Sätzen aus Bachs Solosuiten für Cello und Mozarts g-Moll-Klavierquartett.

Freitag, 9.11. 19.30 Uhr Sophienkirche

Das Gedenken an 1938 mahnt uns Nachlebende, die Erinnerungen an das damalige Grauen wach zu halten, an menschenverachtenden Zynismus, Aus-Grenzung und Intoleranz, an die massenhaften Deportationen (u. a. aus dem Jüdischen Altersheim in der Großen Hamburger Straße), an die Ermordung von Juden und Menschen mit „anderer“ Lebensweise sowie die von politisch Andersdenkenden und -gläubigen. Und: es mahnt uns angesichts des heute erschreckend wieder zunehmenden Antisemitismus und Rassismus zu mehr Achtsamkeit und Sensibilität. Die Leugnung des Holocaust und fehlendes Schuldgefühl gegenüber den deutschen Verbrechen vor allem im 20. Jahrhundert sind eine gefährliche Verharmlosung der Geschichte aus abgrenzend-nationalistischer Sicht.

 

Wir laden um 19.30 Uhr zum Gedenken an die Pogromnacht. Es spricht Doron Kiesel vom Zentralrat der Juden, es singt der hebräische Chor und die Junge Gemeinde wird eine Inszenierung zu "s brennt Brider s brennt" aufführen. Dies ist zugleich der Titel des Gedenkens.

Im Anschluss gehen wir schweigend durch den Kiez, vorbei an der Synagoge endend am Mahnmal in der Große Hamburger Strasse.

ALS DAS WORT NOCH EINEN WERT HATTE… Gemeindeabend zum Mit-Denken, -Hören,  -Singen, -Reden

Dienstag, 20. November 2018  *  18.30 Uhr, Gemeindehaus der Vaterunser-Gemeinde, Detmolder Str. 17  *  10715 Berlin

Ausgelöst durch die Entdeckung der 40 Jahre alten Dokumentation SCHALOM, angefertigt als Gemeinschaftswerk  einer Gruppe junger Menschen der ehemaligen Ostberliner Kirchengemeinde Berlin-Weißensee, und deren Wiedereröffnung in unseren Gemeinderäumen am 9.September , haben wir einen Gemeindeabend  für Dienstag den 20.November vorbereitet. Im Mittelpunkt des Abends soll  eine auszugsweise Lesung aus dem Buch von Jakob Hein, „Vielleicht ist es sogar schön“ stehen, wo der Autor seine Erlebnisse schildert, die er als Kind und Jugendlicher im Kontakt mit der Ostberliner Jüdischen Gemeinde während der 80iger Jahre  hatte. [...]

Beginnen wollen wir mit einer kurzen Einführung zum Thema: Juden und Christen in der DDR.  Als Zeitzeugin dürfen wir  Frau Eva Nickel  begrüßen. Was hat uns, die Christen in Ostberlin der 50iger, der 60iger, der 70iger und 80iger Jahre geprägt? Und was hat uns, die Juden in Ostberlin in dieser Zeit, geprägt? Und was wissen wir West- und Ostberliner voneinander? In einem ersten kleinen Schritt könnten wir diesem öffentlich erneut beklagten, Defizit auf die Sprünge helfen – und uns an diesem Dienstag, 20.11., treffen, schauen, hören und ins Gespräch kommen.

Sonntag, 18. November 2018, 11.00 Uhr in der Immanuelkirche
Zum 50. Todestag von Pfarrer Johannes Schwartzkopff; Leitung: Lektorin Uta Motschmann

Gottesdienst zur Vorbereitung der Gedenktafelenthüllung, anschließend kleine Stärkung und gemeinsame Fahrt zum Friedhof Mariendorf zum Grab von Pfarrer Schwartzkopff.

Mittwoch, 21. November 2018 (Buß- und Bettag), 11.00 Uhr vor der Immanuelkirche
Feierliche Enthüllung der Gedenktafel für Pfarrer Schwartzkopff

Im Gedenken an den Einsatz der Bekenntnisgemeinschaft Immanuel um Pfarrer Johannes Schwartzkopff (1889-1968) gegen den Nationalsozialismus.